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Finanzierung

Während es in früheren Zeiten oftmals einen negativen Beigeschmack hatte, wenn man eine Anschaffung durch einen Kredit oder ein Darlehen finanzieren musste, ist die Fremdfinanzierung heutzutage zu einer normalen Angelegenheit geworden und nicht mehr negativ behaftet.

Es existieren im Finanzbereich eine Vielzahl von Angeboten und verschiedenen Möglichkeiten, wie man eine bestimmte Anschaffung oder ein Vorhaben finanzieren kann.
Da sich die Wünsche und Ziele, die man durch eine Finanzierung erfüllen bzw. erreichen möchte mitunter sehr unterscheiden, bieten die Kreditgeber heute fast für jede Gelegenheit den jeweils passenden Kredit an.

Kredite & Darlehen

Im Bereich der Finanzierung gibt es Kredite, die allgemein bekannt und vielfach genutzt werden, aber auch spezielle Darlehen für einen ganz bestimmten Personenkreis.
Zu den bekanntesten und am meisten genutzten Finanzierungsformen bzw. Darlehensarten zählen sicherlich der Dispositionskredit, der Ratenkredit und das Hypothekendarlehen.
Ein Hauptunterscheidungsmerkmal der verschiedenen Finanzierungsarten ist unter anderem die Laufzeit des Darlehens.

Dispositionskredit

Der Dispositionskredit ist vom Grundsatz her ein kurzfristiger Kredit, genauer gesagt eine kurzfristige, von der Bank genehmigte Überziehung des Girokontos.
Dennoch nutzen viele Kunden den Dispositionskredit über Jahre hinweg, sodass er in der Praxis eher mittel- und langfristig genutzt wird. Der Vorteil der Inanspruchnahme des Dispositionskredites für eine Finanzierung ist zum Einen, dass man im Rahmen des Kreditlimits sehr flexibel ist, kein bestimmter Rückzahlungstermin festgelegt ist und dass die Kreditzinsen nur vom jeweils in Anspruch genommenen Betrag berechnet werden. Da es sich allerdings wie schon erwähnt eigentlich um einen kurzfristigen Kredit handelt, ergibt sich daraus auch ein Nachteil, nämlich der relativ hohe Kreditzinssatz. Je nach Marktsituation und Anbieter liegen die Zinsen für die Inanspruchnahme eines Dispositionskredites zwischen 12-15 Prozent pro Jahr.

Ratenkredit

Die zweite häufig genutzte Art einer Finanzierung ist der Ratenkredit, welcher oftmals auch als Anschaffungsdarlehen oder Konsumentenkredit bezeichnet wird. Er ist vom Grundsatz her ein eher mittelfristiger Kredit und unterscheidet sich in einigen Punkten vom Dispositionskredit. Während der Dispositionskredit vornehmlich für kurzfristige Liquiditätsengpässe genutzt werden sollte, dient der Ratenkredit zumeist der Finanzierung von Konsumwünschen, wie z.B. Autofinanzierung, Möbel, Elektrogeräte oder sonstigen Anschaffungen.
Aus den genannten Anschaffungswünschen folgend, bieten heute nicht mehr nur Banken den Ratenkredit an, sondern auch immer mehr Autohäuser, Waren- und Versandhäuser.
Der Ratenkredit wird über eine feste Kreditsumme abgeschlossen und unter Einbeziehung des feststehenden Zinssatzes werden im Folgenden noch die Laufzeit und die Höhe der monatlichen Raten vereinbart. Der Kunde zahlt zukünftig den Kredit in festen monatlichen Raten bis zum vereinbarten Laufzeitende zurück. Ob die monatliche Rate auch tragbar ist, wird zumeist anhand einer Einnahmen- und Ausgabenrechnung ermittelt. Viele Kreditgeber bieten zudem die Möglichkeit von Sonderzahlungen oder vorzeitigen Tilgungen an.

Für den Kunden hat der Ratenkredit den Vorteil, dass er mit einer festen Rückzahlungsrate kalkulieren kann, die monatlich automatisch dem Girokonto belastet wird. Ein Nachteil, z.B. gegenüber dem Dispositionskredit, ist die Tatsache, dass die Kreditzinsen für die gesamte Laufzeit im Voraus für den vollen Kreditbetrag berechnet werden, es erfolgt also auch keine Tilgungsverrechnung. Die Laufzeiten von Ratenkrediten bewegen sich im Schnitt zwischen 12 und 72 Monaten. Der durchschnittliche Zinssatz beim Ratenkredit liegt etwas niedriger als der des Dispositionskredites und vielfach bieten Autohäuser oder Versandhäuser auch besonders günstige Sonderzinssätze an.
Oftmals werden Ratenkredite heute auch als Online- oder Sofortkredite im Internet angeboten. Der Vorteil für den Kunden ist hier natürlich die sehr einfach und schnelle Abwicklung des Kreditantrages und die schnelle Auszahlung der Kreditsumme.

Hypothekendarlehen

Handelt es sich beim Dispositionskredit um einen kurzfristigen und beim Ratenkredit um einen mittelfristigen Kredit, ist das Hypothekendarlehen eine sehr langfristige Form der Finanzierung. Ein Hypothekendarlehen nimmt man immer dann in Anspruch, wenn man den Bau oder Kauf eines Hauses bzw. einer Wohnung plant oder größere Renovierungen durchführen möchte, sei es privat oder gewerblich.
Kennzeichnend für das Hypothekendarlehen ist die lange Laufzeit des Kredites (meistens bis zu 30 Jahren), aber auch die im Vergleich zu anderen Arten der Finanzierung relativ niedrigen Kreditzinsen. Das Hypothekendarlehen wird oftmals auch als Annuitätendarlehen bezeichnet, da die Höhe der monatlichen Rückzahlungsrate zwar gleichbleibend ist, aber der Zinsanteil an der Gesamtrate bei fortschreitender Laufzeit immer geringer und der Tilgungsanteil dementsprechend immer höher wird. Diese Tatsache ist zugleich auch ein großer Vorteil für den Kunden (neben dem niedrigen Zinssatz), da eine Tilgungsverrechnung stattfindet, und die Zinsen daher nach Verrechnung nur noch vom Restkreditbetrag gezahlt werden müssen. Zusätzlich hat der Kunden die Wahl, ob er den Zinssatz für einen gewissen Zeitraum festschreiben lassen möchte (meistens 5-10 Jahre), was sich besonders in Zeiten niedriger Zinsen empfiehlt, oder einen variablen Zinssatz vereinbaren möchte.
Die Finanzierung durch ein Hypothekendarlehen wird in fast allen Fällen durch die Eintragung einer Grundschuld zu Gunsten der kreditgebenden Bank abgesichert.

Bauspardarlehen & Bausparverträge

Eine weitere Finanzierungsart zum Zwecke einer Baufinanzierung ist das Bauspardarlehen im Rahmen eines Bausparvertrages. Nachdem der Kunde eine bestimmte Summe angespart hat, hat er bei Erreichen der Zuteilungskriterien einen Anspruch auf das Bauspardarlehen. Dieses Bauspardarlehen hat den Vorteil, einen sehr niedrigen Darlehenszins zu enthalten, der im Durchschnitt noch ca. 2-3 Prozent unter dem Zinssatz für Hypothekendarlehen liegt. Der Nachteil des Bauspardarlehens ist allerdings, dass der Kunde im Vorhinein einen längeren Zeitraum Eigenkapital im Rahmen des Bausparvertrages ansparen muss, um später das zinsgünstige Bauspardarlehen erhalten zu können. Von daher ist das Bauspardarlehen natürlich für „spontane“ Finanzierungswünsche nicht geeignet.

Existenzgründungsdarlehen & Unternehmerkredite

Neben diesen drei gängigsten Finanzierungen gibt es ferner einige speziellere Formen im Finanzierungsbereich. So existieren zum Beispiel für Unternehmen und Gewerbetreibende spezielle Kreditarten mit speziellen Bedingungen und Konditionen, wie z.B. Existenzgründungsdarlehen für Personen, die sich selbstständig machen möchten oder Unternehmerkredite.

Insgesamt kann man festhalten, dass es einige Formen der Finanzierung gibt, sodass der Kunde je nach Wunsch und persönlichen Bedürfnissen immer die Möglichkeit hat, die für ihn individuell geeignete Art der Finanzierung zu finden.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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